Für faire Online-Games: Bremer Koalition will glücksspielähnliche „Lootboxen“ verbieten

Kein Glücksspiel in „FIFA Ultimate Team“, „Counter Strike GO“ und Co.: Die Bremer rot-grün-rote Koalition will eine Bundesratsinitiative auf den Weg bringen, um kostenpflichtige „Lootboxen“ (dt. Beutekisten) in Online-Spielen zu verbieten. Das Regierungsbündnis hat sich auf einen entsprechenden Antrag der Linksfraktion geeinigt. Der Antrag wird vsl. in der kommenden Bürgerschaftswoche Ende Januar debattiert werden.

Der Bundesverband der Verbraucherzentrale warnte bereits im Mai vergangenen Jahres vor glücksspielähnlichen Mechanismen und manipulativen Praktiken in digitalen Spielen mit Lootboxen und forderte den Schutz insbesondere von Kindern und Jugendlichen. 

Dariush Hassanpour, Sprecher der Bremer Linksfraktion für Jugend und Digitales, erläutert: „Die meisten Lootboxen sind nichts anderes als Spielautomaten. Nicht Geschick oder Strategie entscheidet über den Spielerfolg, sondern Glück. Bezahlpflichtige Beutekisten sind inzwischen bei gierigen Publishern Standard. Ohne sie zu kaufen, kommt man kaum noch an wichtige Items, und ob man die benötigten oder gewünschten Fähigkeiten oder Gegenstände bekommt, hängt allein vom Zufall ab.

Manche Spieler*innen, darunter auch Kinder und Jugendliche, geben so viele Tausend Euro für Boxen und Packs aus – meist in Form von virtuellen Währungen mit krummen Wechselkursen, durch die man schnell den Bezug zum echten Geld verliert. Diese Spielmechanik kann nicht nur süchtig machen, sondern sorgt auch für ein unfaires Spielprinzip: Wer sich grenzenlos Lootboxen kaufen kann, hat vielleicht auch mal Glück und bekommt Items, die ihn im Spiel weiterbringen. Deshalb geht es in diesem Antrag um mehr als eine Jugendschutzdebatte: Wir Linke wollen kostenpflichtige Lootboxen verbieten, damit der Spielerfolg wieder vom Können statt vom Portemonnaie abhängt. Den Regulierungsbedarf sehen auch andere Länder, bspw. Belgien und die Niederlande, die bereits Lootboxen bzw. den Kauf von In-Game-Währungen verboten haben. Auch in Deutschland muss die Bundesregierung die Gaming-Branche stärker regulieren.“