Übergewinne bei Sparkasse, Commerzbank und Co.: Banken müssen stärker reguliert werden

Klaus-Rainer Rupp kritisiert das Geschäftsgebaren der Geldinstitute: „Indirekt bereichern sich die Banken im großen Stil an der Inflation und den anschließenden Zinserhöhungen der Zentralbank. Das finde ich erst recht verwerflich, weil gleichzeitig das Filialnetz und die Zahl der Ansprechpartner*innen in den Quartieren ausgedünnt werden, was gerade für ältere Menschen ein echtes Problem ist.“

Am Mittwoch hat die Sparkasse Bremen ihre Bilanz für 2023 vorgestellt. Demnach hat die Bank ihren Gewinn von rund 50 auf 78 Millionen Euro gesteigert. Heute folgten die Zahlen der Commerzbank: Mit einer Steigerung der Gewinne um ebenfalls mehr als 50 Prozent schloss sie das beste Geschäftsjahr seit 15 Jahren ab. Wesentlicher Grund für diese Übergewinne sind die gestiegenen Zinsen, die diese Banken zwar für Kredite verlangen und auf ihre Einlagen bei der Zentralbank erhalten, nicht aber proportional an ihre Kontoinhaber*innen weitergeben. Zum Vergleich: Der Einlagenzinssatz der EZB liegt bei 4 Prozent, der Zinssatz auf Girokonten der Sparkasse Bremen bei 0,0 Prozent, der für Tagesgeld bei 0,4 Prozent.

Klaus-Rainer Rupp, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, kritisiert dieses Geschäftsgebaren: „Indirekt bereichern sich die Banken im großen Stil an der Inflation und den anschließenden Zinserhöhungen der Zentralbank. Das finde ich erst recht verwerflich, weil gleichzeitig das Filialnetz und die Zahl der Ansprechpartner*innen in den Quartieren ausgedünnt werden, was gerade für ältere Menschen ein echtes Problem ist. Politisch braucht es eine bessere Regulierung des Bankensektors, die Sparzinsen und Einlagenzinsen koppelt. Außerdem ist es höchste Zeit, dass der Bund eine Übergewinnsteuer einführt, mit der die Rekordspitzen der Banken abgeschöpft werden können. Spanien, Italien, Tschechien und Litauen tun das längst. Ein bewährtes Rezept gegen Sparhaushalte und für mehr Steuergerechtigkeit!“