Gegen ein Sexkaufverbot: Linksfraktion veröffentlicht Positionspapier

Nach einem medialen Aufschlag von Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer (SPD) für ein Sexkaufverbot bzw. das Nordische Modell positioniert sich die Linksfraktion gegen eine solche Reform. Die Fraktion fordert zudem weitere Maßnahmen, um Sexarbeiter*innen, die ihrer Arbeit freiwillig nachgehen, sowie Prostituierte, die sich in Zwangslagen befinden, besser zu schützen. Neben Kontrollen von Arbeits- und Wohnverhältnissen der Betroffenen fordern die Bremer LINKEN-Politiker*innen ein verbessertes Bleiberecht für Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel, ausreichend finanzierte und niedrigschwellige Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie die Weiterentwicklung des Prostituiertenschutzgesetzes auf Bundesebene.

Maja Tegeler, frauen-, gleichstellungs- und arbeitspolitischer Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft, dazu: „Mit einem Sexkaufverbot ist keiner Sexarbeiterin und keiner Prostituierten geholfen. Im Gegenteil: Verbotspolitik verschiebt Sexarbeit ins Dunkelfeld, bedeutet für die betroffenen Frauen weniger Schutz und mehr Stigmatisierung. Es fehlt auch der Nachweis dafür, dass das Nordische Modell das Angebot für Freier verringert. Nicht umsonst warnen neben Betroffenenverbänden Amnesty International, Human Rights Watch und die WHO vor den negativen Folgen der Regelung.

Wir LINKE halten ein Sexkaufverbot für den falschen Weg und fordern sowohl eine Debatte als auch Verbesserungen im Sinne der Sexarbeiter*innen und Prostituierten.“         

Das Positionspapier finden Sie hier.

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