Versorgung von Opfern häuslicher Gewalt: Bremer Gewaltschutzambulanz eröffnet

Heute öffnet Bremens erste Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremen-Mitte. Die Ambulanz geht auf einen Antrag der Linksfraktion aus 2019 zurück und wird von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz finanziert. In der Gewaltschutzambulanz erhalten Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt eine bedarfsgerechte Versorgung und können eine rechtsmedizinische Begutachtung vornehmen lassen. Letzteres beinhaltet auch die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung und liefert damit wichtiges Material für eine eventuelle Strafverfolgung.

Maja Tegeler, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, begrüßt es sehr, dass es ein solches Angebot nun auch in Bremen gibt: „Anders als etwa in Berlin gab es bisher in Bremen lediglich bei sexualisierter Gewalt die Möglichkeit, die Spuren der Tat anonym sichern zu lassen. Diese Möglichkeit steht in der neuen Gewaltschutzambulanz nun auch endlich Betroffenen anderer Gewaltformen offen, beispielsweise Opfern von häuslicher Gewalt.“

Zudem wurden Gewaltbetroffene bisher genauso wie andere Notfälle im Krankenhaus behandelt und mussten so oft mehrere Stunden in der Notaufnahme auf eine Untersuchung warten. „Lange Wartezeiten können für die Betroffenen sehr belastend sein und mitunter auch retraumatisierend wirken“, sagt Tegeler. „Mit der Gewaltschutzambulanz wurde nun ein Angebot geschaffen, in welchem die Betroffenen in eigens dafür vorgesehenen Räumlichkeiten durch geschultes Fachpersonal bedarfsgerecht versorgt und bei allen Behandlungsschritten sensibel begleitet werden. Das ist eine enorme Verbesserung und trägt erheblich dazu bei, das Gewaltbetroffene in Bremen optimal versorgt werden. Dies wird zum einen dazu führen, dass Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung besser und vor allem früher verfolgt werden können, und somit zum anderen helfen, Gewaltspiralen zu durchbrechen, bevor es zu schweren Gewalttaten oder gar Tötungen kommt.“