Tag der Befreiung: Das Erinnern an Vernichtung und Völkermord ist unsere Pflicht

Anlässlich des 75ten Jahrestags der Befreiung erklären Sofia Leonidakis und Nelson Janßen, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft:

„Am 8. Mai 1945 kapitulierte die faschistische Wehrmacht bedingungslos. Damit endete zugleich der industrielle Massenmord an den Jüdinnen und Juden und der Vernichtungskrieg in Europa, in dem allein rund 26 Millionen Menschen aus der Sowjetunion zu Tode kamen. Auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderung und antifaschistische Oppositionelle erlebten diesen Tag als Befreiung von unermesslichem Leid. Die Mehrheit der Bevölkerung hingegen erlebte den 8. Mai als Kapitulation; hing sie doch teils fanatisch, teils zumindest passiv der faschistischen NS-Diktatur an. Unser Dank gilt den Widerstandskämpfer*innen und Alliierten und unsere Gedanken sind bei den Millionen Opfern von Shoah und Weltkrieg. Sie werden nie vergessen werden. Das Erinnern an den beispiellosen Völkermord und Massenvernichtung, aber auch die breit getragene faschistische Ideologie und Massenbewegung sind Mahnung und Auftrag zugleich.

Leonidakis und Janßen fordern, dass diesem Tag mehr Bedeutung zugeschrieben wird: „75 Jahre nach Ende des Krieges muss der 8. Mai bundesweit gesetzlicher Feiertag werden. Aus dem 8. Mai ergibt sich die Pflicht des Gedenkens und Innehaltens. Ein bundesweiter gesetzlicher Feiertag wäre hierfür der richtige Rahmen. Auch im Alltag ist es unser aller Aufgabe, mit voller Kraft und Entschiedenheit gegen Antisemitismus und Rassismus, Neonazismus, Nationalismus und alle Ideologien der Ungleichwertigkeit menschlichen Lebens einzutreten.“