Hände in den Schoss legen ist nicht drin, weitere Ausbauanstrengungen sind nötig

Die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Aulepp, hat in dieser Woche bekannt gegeben, dass erstmals seit Jahren mehr Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stehen, als nachgefragt werden. Die Anmeldephase im Januar 2025 habe ergeben, dass in fast allen Stadtteilen die angemeldeten Kinder auch versorgt werden können. Hintergrund sind zusätzlich ausgebaute 750 Plätze und gleichzeitig ein Rückgang bei den Anmeldungen in etwa der gleichen Größenordnung.

„Das durch Anmelderückgang und Ausbau entstandene Delta von rund 1500 Plätzen sorgt nun erstmal für Entspannung. Es ist eine gute Nachricht, dass wir Stand jetzt nicht wieder mit Hunderten unversorgten Kindern rechnen müssen im kommenden Kita-Jahr“, kommentiert Sofia Leonidakis, Vorsitzende der Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft.

„Die Anstrengungen bei Ausbau zahlen sich nun aus. Ein Fehler wäre es aber, jetzt die Hände in den Schoss zu legen. Es ist gut denkbar, dass Eltern angesichts der Hiobsbotschaften der vergangenen Jahre gar nicht mehr versucht haben, einen Platz zu ergattern. Wir wissen nicht, ob es unterjährig weitere Anmeldungen geben wird. Was wir aber wissen ist, dass zwar die angemeldeten Kinder inzwischen weitgehend versorgt werden können, dass aber nach wie vor sehr viele Kinder nicht angemeldet werden. Es mutet deshalb an wie Realsatire, dass die CDU, die alljährlich Zeter und Mordio veranstaltet hat, plötzlich von einer angeblich zu hohen Ausbauplanung spricht. Wenn 15 Prozent der 3- bis 6jährigen Kinder nicht in die Kita gehen, erzeugt das Folgeprobleme: Gruppenverhalten muss in der Grundschule erlernt werden, Grundkompetenzen oder Sprachkenntnisse teilweise ebenso. Das lässt sich manchmal bis zum Ende der Schullaufbahn nicht mehr aufholen, so dass die Kinder auch später ein höheres Armutsrisiko haben. Zur Erfüllung der Versorgungsquoten ist deshalb noch eine ganze Wegstrecke nötig. Wir dürfen deshalb nicht nachlassen im Ausbau, um das Ziel zu erreichen, dass jedes Kind nicht erst bei der Einschulung in den Genuss von Bildung kommt. Wir müssen die Familien besser erreichen und den Spielraum gewinnen, um die Gruppen wenigstens in den armutsbetroffenen Quartieren zu verkleinern. Denn frühkindliche Bildung ist elementar für Bildungsgerechtigkeit und Kita-Betreuung für Geschlechtergleichstellung“, so Leonidakis abschließend.