Energiewende für alle: LINKE begrüßt das geplante Förderprogramm für Anergienetze
Die staatliche Deputation für Umwelt, Landwirtschaft und Klima berät heute über ein „Programm zur Förderung von vorbereitenden Untersuchungen für Pilotprojekte zur Realisierung von Anergienetzen“. Anergienetze, auch „Kalte Nahwärmenetze“ bezeichnen Wärmenetze, welche Gebäuden Wärme auf sehr geringem Temperaturniveau (-5 bis 25 Grad Celsius) bereitstellen und eignen sich besonders für eine dezentrale Wärmeversorgung.
„Für die Wärmewende brauchen wir verschiedenen Systeme der Wärmegewinnung. Neben dem Ausbau der Fernwärme und Nahwärmenetzen bedarf es insbesondere für dicht bebaute Gebiete Alternativen“, erklärt Muhlis Kocaağa, klimapolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft.
In Neubaugebieten sind Anergienetze bereits erfolgreich umgesetzt worden, jedoch gibt es wenige praktische Erfahrungen in Bestandsgebieten, dabei wären sie für innerstädtische Reihenhaussiedlungen, die das Bremer Stadtbild weithin prägen, eine interessante Möglichkeit.
Helmut Kersting, Fraktionssprecher der Fraktion DIE LINKE im Beirat Östliche Vorstadt und Mitglied im Verein „ErdwärmeDich e.V“, freut sich über das geplante Förderprogramm: „Für die Realisierung von Anergienetzen sind aufwendige und teure Voruntersuchungen nötig. Diese können zivilgesellschaftliche Initiativen wie wir ohne Förderung gar nicht leisten. Die erprobte kalte Nahwärmeversorgung (Anergie) für Wohn-Bestandsquartiere ist aber das Gebot der Stunde. Nur mit Hilfe der Energie der Erdwärme und der Energie der Sonne ist eine zukünftige CO2-freie Wärmeversorgung möglich.“
Das neue landeseigene Förderprogramm soll insbesondere zivilgesellschaftliche Initiativen bei der Vorbereitung von Pilotprojekten zur Realisierung von Anergienetzen gezielt unterstützen.
„Die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze richtet sich eher an professionelle Wärmenetzbetreiber“, stellt Ingo Tebje, umweltpolitischer Deputierter für die Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft klar. „Für uns als LINKE ist es wichtig auch zivile Initiativen und Genossenschaften zur Energie- und Wärmewende zu unterstützen. Wir fordern schon lange eine Energiewende für alle. Heute wird in Bremen eine Lücke geschlossen.“