Ausbildungsfonds: Gemeinsam etwas gegen Fachkräftemangel tun, statt zu klagen!
Fünf Bremer Kammern haben heute beim Staatsgerichtshof eine Klage gegen den Bremer Ausbildungsfonds eingereicht. Dabei handelt es sich um die Handelskammer, die Handwerkskammer, die Apothekerkammer, die Hanseatische Rechtsanwaltskammer Bremen und die Zahnärztekammer.
Dariush Hassanpour, ausbildungspolitischer Sprecher der Linksfraktion, kommentiert: „Wir sehen der Klage gelassen entgegen, weil wir vom Bremer Weg der solidarischen Ausbildungsumlage überzeugt sind. Es ist aber schade zu sehen, wie wenig die Kammern bereit sind, zusammen mit der Politik für mehr und vor allem bessere Ausbildungsplätze sowie für weniger Ausbildungsabbrüche zu sorgen. Über Lippenbekenntnisse und Selbstverpflichtungen von Unternehmen dürfen die Anstrengungen offenbar nicht hinausgehen. Das reicht uns LINKEN jedoch nicht. Wir wollen, dass alle jungen Menschen in Bremen die Chance auf eine gute Berufsausbildung haben und dafür auch ausreichend Plätze angeboten werden. Wir wollen die Zahl der abgebrochenen Ausbildungen massiv senken und die berufliche Bildung qualitativ aufwerten. Außerdem wollen wir genügend Fachkräfte ausbilden für die Betriebe vor Ort und die großen Herausforderungen der Energie- und Wärmewende.
Für all das brauchen wir neue wirksame Instrumente. Der Ausbildungsfonds ist so eins. Er belastet kein Unternehmen übermäßig dank Bagatellgrenzen und Härtefallregelungen. Der Ausgleichsmechanismus verschafft Unternehmen, die ausbilden, sogar ein finanzielles Plus. Andere Branchen haben Umlagemodelle bereits erfolgreich erprobt.
Bisher haben die eigenen Lösungen der Unternehmensverbände kaum gefruchtet. Ausbildungsabbrüche und zu wenige Bewerbungen haben eben nicht nur etwas mit dem Bremer Schulsystem, sondern auch mit den Bedingungen in den Ausbildungsbetrieben zu tun. Ausbildungen müssen modernisiert werden, auf die Bedürfnisse von Azubis gilt es im Betrieb einzugehen, statt von anderen vermeintlich besseren Azubis zu träumen. Dafür bietet der Ausbildungsfonds solidarische Unterstützungsstrukturen.“