Wichtiger Schritt in der Aufarbeitung: Linke begrüßt neuen Beirat zur Dekolonisierung
Die Deputation für Kultur hat am heutigen Mittwoch beschlossen, einen Landesbeirat zur Dekolonisierung einzurichten. Das neue Gremium wird sich aus Expert*innen der Zivilgesellschaft sowie Bremer Kulturinstitutionen zusammensetzen und Bürgerschaft, Senat und Magistrat Bremerhaven bei der Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit unterstützen.
Miriam Strunge, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, begrüßt die Einrichtung des neuen Beirats: „Der Kolonialismus hat tiefe Spuren in unserer Stadtgesellschaft hinterlassen. Um deren Aufarbeitung gibt es immer wieder intensive Auseinandersetzungen. Seien es Straßennamen mit kolonialem Bezug, koloniales Raubgut in Museen oder die mangelnde Berücksichtigung der kolonialen Vergangenheit in Lehrplänen. Dabei werden die Stimmen derjenigen, die besonders unter der kolonialen Vergangenheit gelitten haben, noch immer zu wenig gehört.“
Der neue Landesbeirat nimmt deshalb einen Perspektivwechsel vor. Per Satzung wird sichergestellt, dass in diesen insbesondere Migrant*innen aus ehemaligen Kolonien, Schwarze Deutsche oder Rassismusbetroffene berufen werden und so migrantische Stimmen dort eine Mehrheit haben können.
Strunge weiter: „Dieser Perspektivwechsel liegt mir sehr am Herzen. Es gibt eine große Expertise in den migrantischen Communities unserer beiden Städte zum Kolonialismus und seinem Fortwirken bis heute. In den Debatten sollten wir uns viel öfter auf dieses Wissen verlassen. Mit dem neuen Beirat ist ein wichtiger Schritt getan, um die koloniale Vergangenheit im Land Bremen konsequent aufzuarbeiten. Ich bin sehr gespannt, welche Themen der Beirat in seiner Arbeit aufnehmen wird und freue mich auf die Debattenbeiträge, die aus seiner Mitte kommen werden.“