Unfairer Schulstart durch hohe Preise: Ampel hat arme Familien nicht im Blick!

Miriam Strunge sieht zum Schuljahresbeginn eine klare Benachteiligung der Kinder aus Familien, die auf das Bürgergeld angewiesen sind: „Die Ampelkoalition hat arme Familien einfach nicht im Blick. Wer vom Existenzminimum leben muss, hat sowieso schon mit den massiv gestiegenen Lebensmittelpreisen zu kämpfen. Nun kommen noch hohe Preise für Schulmaterialien dazu.“

Der Schulstart am Donnerstag stellt viele Eltern aus ärmeren Haushalten vor Probleme. Schließlich sind in diesem Jahr Hefte, Stifte und Farbkästen deutlich teurer als noch 2022. Aufgrund der stark gestiegenen Papierpreise liegt die Inflation bei Schulmaterialien deutlich über der allgemeinen Inflationsrate von aktuell 6,2 Prozent im Juli. Knapp 14 Prozent mehr als im Vorjahr müssen Eltern beispielsweise für Schreibhefte ausgeben.

Im Rahmen des Bürgergelds bekommen Bedarfsgemeinschaften zwar zum Schuljahresbeginn Einmalzahlungen als „Leistung für Bildung und Teilhabe“, dieser Satz wurde zum laufenden Jahr aber nicht erhöht.

Für Miriam Strunge, bildungspolitische Sprecherin der Bremer Linksfraktion, ist dies eine klare Benachteiligung der Kinder aus Familien, die auf das Bürgergeld angewiesen sind: „Die Ampelkoalition hat arme Familien einfach nicht im Blick. Wer vom Existenzminimum leben muss, hat sowieso schon mit den massiv gestiegenen Lebensmittelpreisen zu kämpfen. Nun kommen noch hohe Preise für Schulmaterialien dazu. Besonders eng wird es für Familien mit Schulanfänger*innen: Neben Stiften und Heften müssen sie für ihre Kinder erstmalig Schulranzen oder Schuhe für den Sportunterricht kaufen. Dafür reichen das Bürgergeld sowie die Leistungen für Bildung und Teilhabe derzeit einfach nicht aus.“

Diese Ungerechtigkeit betreffe besonders viele Kinder vor Ort. „In keinem anderen Bundesland wachsen so viele Kinder in Bedarfsgemeinschaften auf wie hier in Bremen,“ erläutert Strunge. „Sie werden strukturell noch weiter benachteiligt als sowieso schon, wenn ihren Eltern zum Schulstart das Geld für die Schulsachen fehlt. Zwar haben wir als rot-grün-rote Koalition die Sachmittel für die Schulen in den Quartieren mit besonders vielen von Armut betroffenen Kindern bereits mehrmals erhöht und wollen dies auch weiterhin fortsetzen. Aber die mangelhafte Unterstützung der Familien durch den Bund kann Bremen so nicht kompensieren.“

Die Bildungspolitikerin fordert: „Die Ampel-Koalition muss die Leistungen für Bildung und Teilhabe sofort um 14 Prozent erhöhen, um allen Kindern einen fairen Schulstart zu ermöglichen. Außerdem brauchen wir eine Kindergrundsicherung, die diesen Namen auch verdient. Es reicht nicht, einfach die aktuellen Familienleistungen mit einem neuen Namen zu versehen, wie es die Ampel plant. Die Unterstützung für Kinder muss kräftig erhöht und dann regelmäßig an die Bedarfe angepasst werden. So könnten wir Kinderarmut in Bremen aber auch bundesweit endlich verringern.“