Ischa barrierefrei! Stadtfeste und Weihnachtsmärkte für alle
Dringlichkeitsantrag der Fraktionen der SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE: Unser Ziel ist, Menschen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität eine möglichst unbeschwerte Teilhabe am Erlebnis Stadtfest und Weihnachtsmarkt zu ermöglichen.
Die Bremer Stadtfeste und Weihnachtsmärkte sind Orte gesellschaftlichen Vergnügens und Zusammenkommens. Egal ob Straßenkunst beim La Strada, Musik beim Summersounds in den Neustadtswallanlagen, Open-Air-Atmosphäre auf der Breminale, Mittelalterflair beim Schlachtezauber oder ein einzigartiges Kirmesgefühl auf der Osterwiese und dem Freimarkt: Das vielseitige Angebot an Kultur und Unterhaltung auf den Stadtfesten und Märkten erfreut sich großer Beliebtheit bei Bremer:innen und Gästen unserer Stadt. Besonders der Bremer Freimarkt als eines der größten und ältesten Stadtfeste Norddeutschlands und der Weihnachtsmarkt vor historischer Kulisse prägen darüber hinaus eine lokale Identität und haben überregionale Strahlkraft.
Derzeit können sich jedoch nicht alle gleichermaßen an dem Vergnügen und Zusammenkommen erfreuen. Menschen mit Behinderung und ältere, in ihrer Möbilität eingeschränkte Menschen sehen sich oftmals vielfältigen Barrieren gegenüber. Sie stoßen beispielsweise auf unzureichend barrierefreie Buden, Fahrgeschäfte oder Sanitäranlagen, zu hohe Kabelbrücken auf Hauptwegen und generell zu wenig Informationsmöglichkeiten über barrierefreie Angebote. Zwar wird immer wieder über einzelne Maßnahmen, um Stadtfeste und Märkte barriereärmer zu gestalten, berichtet. Hierbei ist insbesondere die Kooperation zwischen dem Martinsclub und der Breminale und dem Summersounds positiv hervorzuheben. Insgesamt muss aber festgestellt werden: Ein weitgehend barrierefreies Vergnügen ist bisher nicht möglich.
Unser Ziel ist, Menschen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität eine möglichst unbeschwerte Teilhabe am Erlebnis Stadtfest und Weihnachtsmarkt zu ermöglichen. Mehr Barrierefreiheit auf dem Weg zum sowie auf den Festen und Märkten ist mit Blick auf unseren Anspruch, eine inklusive Gesellschaft zu sein, und vor dem Hintergrund einer älter werdenen Gesellschaft geboten. Die Stadt Bremen als Förderin und Veranstalterin sowie Schausteller:innen sollen deswegen zukünftig verstärkt für Barrierefreiheit Sorge tragen, um damit alle Menschen und Generationen auf den Familienfesten gleichermaßen willkommen zu heißen.
Die Stadtbürgerschaft möge beschließen:
Die Stadtbürgerschaft fordert den Senat auf,
- dafür Sorge zu tragen, dass für alle großen Bremer Stadtfeste, unter anderem den Freimarkt, die Osterwiese, die Breminale, das Festival Maritim und das Summersounds sowie für die Bremer Weihnachtsmärkte ein ansprechendes und barrierefreies digitales Informationsangebot zum Thema Barrierefreiheit auf den Webseiten der Veranstaltungen bereitgestellt und auf der Website „Bremen Barrierefrei“ verlinkt wird;
- unter Einbeziehung von Vertreter:innen für Menschen mit Behinderung, wie dem Landesbehindertenbeauftragten und dem Landesteilhabebeirat, sowie den Bremer Schausteller:innen die derzeitige Gestaltung der Bremer Stadtfeste und Weihnachtsmärkte auf Barrieren für Personen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität hin zu überprüfen und ein Konzept mit Leitlinien und Vorgaben für ihre inklusive, barrierearme Gestaltung zu entwickeln, das die zuvor identifizierten Barrieren möglichst umfassend adressiert. In den Blick zu nehmen sind dabei insbesondere folgende Aspekte:
- Anfahrt und Zugang zum sowie Wege auf dem Gelände,
- Bedarfe an sanitären Anlagen,
- Zugänge und Aufenthalt in Festzelten,
- Erreichbarkeit und Nutzung von Buden und des gastronomischen Angebots,
- Angebot von Fahrgeschäften;
- der städtischen Deputation für Soziales, der städtischen Deputation für Wirtschaft und Häfen und der städtischen Deputation für Kultur sechs Monate nach Beschlussfassung und im Anschluss fortlaufend über die Umsetzung der Beschlusspunkte Bericht zu erstatten.
Katharina Kähler, Volker Stahmann, Elombo Bolayela, Mustafa Güngör und Fraktion der SPD
Sahhanim Görgü-Philipp, Dr. Henrike Müller und Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Tim Sültenfuß, Klaus-Rainer Rupp, Miriam Strunge, Nelson Janßen, Sofia Leonidakis und Fraktion DIE LINKE